Aus der Schule in die Schule

Bei der Überlegung, was das Wichtigste ist, was ich in der Schule gelernt habe, kam ich ganz schön ins Grübeln. Natürlich kann ich lesen, schreiben und rechnen, aber war das wirklich das Wichtigste?
Für mich war es bestimmt nicht das Wichtigste. Ich weiß auch nicht so genau, ob ich das, was ich nun mit in die Schule nehme, aus der Schule mitgebracht habe. Für mich wäre es direkt nach dem Abi nicht in Frage gekommen, Lehrerin zu werden, denn ich war einfach noch nicht so weit. Damit meine ich, dass ich mich selber noch entwickeln musste,um eine Persönlichkeit zu entwickeln. Ich habe nach dem Abi eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester gemacht, die ich auch erfolgreich abgeschlossen habe. Bis Herbst 2004 habe ich insgesamt 5 Jahre auf Intensivstationen für Neugeborene gearbeitet, ich habe speziell Frühchen betreut. Daran bin ich persönlich sehr gewachsen.
Meiner Meinung nach hat das Vorteile für die Arbeit als Lehrerin, denn man muss wirklich eine starke Persönlichkeit haben und es ist bestimmt nicht von Nachteil, etwas vom Leben gesehen zu haben.
Damit will ich bestimmt nciht die Menschen kritisieren, die aus der Schule in die Schule gehen. Ich glaube aber schon, dass es hilfreich sein kann, wenn man mal etwas anderes als Schule gesehen hat.

Für mich war ein ganz wichtiger Teil der Schule die Freizeitgestaltung, also AG´s. Besonders wichtig war der Kammerchor der Lornsenschule Schleswig, in dem ich einige Jahre gesungen habe. Wir haben tolle Konzerte gegeben und auch einige Freizeiten miteinander erlebt. Das Niveau des Chores war hoch, denn der Chorleiter Herr Dr. Freund war streng und ehrgeizig. Manchmal hatte ich auch echt die Nase voll. Aber die Mühe und Plagerei hat sich gelohnt, denn der Applaus nach einem Konzert ist richtig klasse! Aus diesen Chorerfahrungen und dem Gemeinschaftsgefühl habe ich für mich eine ganze Menge mitgenommen.

Noch eine Sache, die ich aus der Schule mitgenommen habe, ist das Durchhalten und Dranbleiben. Ich hatte nach der Grundschulzeit eine Empfehlung für die Realschule. Die wurde nicht ausgestellt, weil ich mittelmäßige Noten hatte, sondern, weil ich klein und zart war. Das bin ich übrigens heute immer noch. Meine Eltern haben sich dann gemeinsam mit mir dazu entschieden, es mit dem Gymnasium doch zu probieren. Ich habe es geschafft und bin auch nicht einmal sitzen geblieben, aber ich musste immer etwas tun. Das heißt nicht, dass ich nur geackert habe, mir ist nur nicht alles so zugeflogen. Heute denke ich, dass es mir nicht geschadet hat, sondern ich bin daran gewachsen. Ich bin ehrgeizig, aber ich tue auch etwas für meine Ziele.

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