Schule

Sonntag, 12. Juni 2005

Treibhäuser der Zukunft

Im ESP- Seminar haben wir in der letzten Woche einen hochinteressanten Film gesehen, den meiner Meinung nach alle Lehrer und angehenden Lehrer sehen müssten! Er heißt "Treibhäuser der Zukunft- Wie in Deutschland Schulen gelingen" von Reinhard Kahl.

Reinhard Kahls überragender Film darüber, wie Schule auch bei uns gelingt. Aus mehr als 200 Stunden Filmmaterial, gedreht im Unterricht und Schulalltag, mit Lehrern, Schülern und Eltern, sowie mit Interviews von Wissenschaftlern, hat der Filmemacher und Bildungsjournalist das Bild einer möglichen Zukunft montiert, die in manchen Schulen längst begonnen hat. Gezeigt werden u.a. die Bodensee Schule in Friedrichshafen, die Jena-Plan-Schule in Jena, das Gymnasium Klosterschule in Hamburg und viele andere zwischen Herten, Potsdam und Bremen. Diese haben Raum und Zeit des Lernens neu vermessen. Sie sind "Treibhäuser der Zukunft" geworden
(Klappentext des Films "Treibhäuser der Zukunft")

Dieser Film zeigt überzeugend, dass Schule auch kindgerecht und hirngerecht sein kann. Die Schüler erfahren und begreifen selbst und unterstützen sich gegenseitig. Die Schule wird zu einem Lebensort, es ergreifen nicht um 13.00 Uhr Schüler wie Lehrer "die Flucht". Schüler und Lehrer gestalten Schule gemeinsam und es können individuelle Fähigkeiten entwickelt werden.

Ich finde, diese Thematik passt hervorragend zu dem Seminar "Wie informiere ich hirngerecht". Wird Schule so gestaltet, wie in dem Film, ist das die beste Prophylaxe gegen Burnout!

"Schule soll nicht satt machen, sondern hungrig!"Ich weiß nicht mehr wo ich diesen Satz gehört habe, aber ich finde ihn sehr passend.

Ich war sehr fasziniert und wünsche mir, dass wir uns alle gemeinsam auf den Weg in diese Zukunft machen!

Samstag, 21. Mai 2005

Schule als Lebensort

Ich bin nun mittlerweile im 2. Semester, ich studiere Grund- und Hauptschullehramt. Dafür habe ich mich ziemlich bewußt entschieden. Allerdings hat mich die Reaktion einiger Kommilitonen doch recht nachdenklich gemacht. "Dir ist aber klar, dass du auch an die Hauptschule kommen kannst???", "Hauptschule? Da würde ich nie im Leben hingehen, die sind doch alle bekloppt!", und Vieles mehr ist mir zu Ohren gekommen.
Ich war ehrlich gesagt ziemlich erschüttert über solche Aussagen. Mir ist schon bewußt, dass es auf den Hauptschulen schwierige Schüler und viele, viele soziale Probleme gibt. Das wird mir auch im ESP immer deutlicher. Da sitzen wirklich Kinder, die richtig Pech hatten! Es sind vernachlässigte Kinder, die zum Teil zu Hause niemanden haben, der mit ihnen spricht und wenn, dann werden sie nur beschimpft. Ein gerade 12-jähriges Mädchen zieht von zu Hause aus, weil es mit dem Freund ihrer Mutter nicht funktioniert. 13-jährige, die regelmäßig Drogen konsumieren (und nicht nur Nikotin) und sich am Wochenende tagelang auf Partys herumtreiben.
Wie kommt es dazu? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Kinder sehr dankbar sind, wenn man sie beachtet, ernst nimmt und ihnen zuhört. Da sitzt einer der coolsten Typen und sagt mit leuchtenden Augen DANKE, nur weil ich mit ihm 5 Minuten eine Mathe- Aufgabe gelöst habe.
Ich habe mich wie gesagt sehr bewußt für Grund- und Hauptschullehramt entschieden, gerade weil mich diese soziale Seite so reizt.

In der heutigen Ausgabe des Flensburger Tageblatts fand ich einen Artikel "Auf dem Weg vom Lernort zum Lebensort". Die Grund- und Hauptschule Schafflund hat den Hauptschulpreis (Deutschlands beste Hauptschule) erhalten. Dieser Preis soll die pädagogischen Leistungen, die gerade in dieser Schulform erbracht werden, hervorheben und dem Negativbild der Hauptschulen entgegenwirken.

Interessant ist meiner Meinung nach, dass an der Schule in Schafflund Schulsozialarbeit, Familientherapie und Suchtprävention sowie "systematische Berufsvorbereitung" groß geschrieben wird. Es werden Schüler und Eltern ernst genommen, daher kommt, denke ich, die aktive Elternschaft. Es gibt dort sogar engagierte Hauptschüler!

Ich denke, das ist der Weg der Zukunft und ich wünsche mir, dass ich die Möglichkeit habe, einmal an so einer Schule unterrichten zu dürfen.

Donnerstag, 14. April 2005

Schultheatertag

Ich war heute mit meiner Praktikumsklasse aus dem ESP (6b von der Grund-und Hauptschule Tarp) beim Schultheatertag im Flensburger Theater. Dort haben Schülerinnen und Schüler Theaterstücke gezeigt, die sie im Rahmen von Theater- AG oder Projektarbeit einstudiert hatten. Wir waren als Zuschauer gekommen. Und das hat sich wirklich gelohnt! Es war einsame Spitze!
Es wurde plattdeutsch gespielt, ein Musical aufgeführt, ein lustiger Sketch zum Besten gegeben und Dornröschen mit viel Musik vorgeführt. Ich habe mich sehr gefreut über die Freude und Begeisterung, die von den Schauspielerinnen und Schauspielern auf das Publikum übertragen wurde. Es wurde getanzt und gesungen, der Vormittag war toll! Vielen Dank!!
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